Georg Christoph Lichtenberg
Warum Gruppentherapie? Warum ich?
Die meiste Zeit verbringen wir in Gruppen. Wir sind sozusagen alle ‚Gruppen-erfahren’. Unsere erste ‚Langzeitgruppe’ war die Familie. Dort sammelten wir erste Erfahrungen mit Beziehungen, mit: angenommen zu werden, aber auch mit: mit Konflikten konfrontiert zu sein. Später trafen wir auf Gruppen in der Schule und in Arbeitsfeldern. Wie wir heute in diesen Gruppen funktionieren, ist geprägt von den Erfahrungen in der Ursprungsfamilie.
In Krisensituationen, Krankheit, usw. ziehen wir uns oft aus Gruppen zurück, sind dann auf die eigenen Kräfte angewiesen, um die Probleme zu lösen. Eine Einzeltherapie kann in diesem Zusammenhang zwar sehr wichtig sein, aber oftmals bietet gerade dann eine Gruppentherapie viele Vorteile.
Die Gruppe als Übungsraum
In der Gruppe zeigen sich oftmals genau die Fragen und Problemen, die uns im richtigen Leben in der Beziehung zu uns selbst, zur Familie, zum Partner, zu Mitmenschen oder Kollegen stören. Die Therapiegruppe kann sehr hilfreich sein, um die Dynamik ihrer Beziehungen besser zu erkennen, zu gestalten und zu verändern. In der geschützten Umgebung einer Therapiegruppe ist es leichter, unsere sozialen Kontakte mit all ihren Missverständnissen und Schwierigkeiten zu verstehen und Lösungen zu finden, die wir auf unser Alltagsleben übertragen können.
(Wieder) Erlernen von Fähigkeiten
Sich (wieder) sicher in einer Gruppe zu fühlen, mit anderen auf Augenhöhe sich austauschen, sich anvertrauen zu können, sind Fähigkeiten, die in einer Therapiegruppe neu erlernt oder wiedergefunden werden können.
Solche neu gewonnenen Fähigkeiten lassen sich auch auf das Leben außerhalb der Therapiegruppe übertragen. Gemeinsames Erleben, Verstehen und Verstanden werden hilft, um nicht nur mit anderen, sondern auch mit sich selbst (wieder) in Kontakt zu kommen.
Nicht jeder braucht das Gleiche. Die einen profitieren vom Wiedererleben von Gefühlen, andere davon, nicht mehr von Gefühlen überwältigt zu werden. Manche erleben in der Gruppentherapie erstmals Anerkennung und Gemeinsamkeit, andere lernen, achtsam mit sich selbst sein zu können. Die Gruppentherapie bietet einen Rahmen, in dem ausprobiert werden kann. Und der eine kann von der Entwicklung des anderen mitlernen.
Ziele und Wirkungsfaktoren der Gruppentherapie
Selbstverständlich werden in einem solchen Rahmen immer auch die Themen behandelt, die Menschen ursprünglich in die Gruppe führen: Ängste, Zwänge, Erschöpfung, Entscheidungsschwierigkeiten, Eifersucht und viele mehr. Eine Gruppentherapie verfolgt dabei das Ziel, neben der erfolgreichen Bewältigung der Symptome auch die Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung zu bieten.
Gruppentherapie bringt Hoffnung, lässt spüren, dass man mit seinem Leiden nicht allein ist. Die Gruppe spendet Rat und Trost. Gleichzeitig erfährt man, dass man auch selbst – auch wenn man selbst noch tief in der Krise ist – für die anderen hilfreich, wertvoll ist.
In der Gruppentherapie kann man lernen, dass es zwischenmenschlich auch anders laufen kann als in seiner Ursprungsfamilie, wir müssen nicht immer alles wiederholen, was wir damals (nicht) gelernt haben. Wir können von einander und an einander neues Verhalten lernen, ausprobieren, spüren, wie sich das anfühlt, erfahren wie wir auf andere wirken.
Wir können erfahren, dass wir zusammen stark sind, mehr als jeder für sich war.
Gruppentherapie macht Mut, sich den existentiellen Problemen zu stellen und sich damit auseinanderzusetzen.
Vielleicht haben Sie anfänglich Hemmungen oder Ängsten, sich im Rahmen einer Gruppe zu eigenen Problemen zu äußern? Vielleicht wollen Sie nicht auch noch durch die Probleme anderer zusätzlich belastet werden?
Ich höre oft von solchen Ängsten und kann sie gut nachvollziehen. Warum sollte man sich das auch antun? Aber ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass sich diese Befürchtungen meist in kürzester Zeit verflüchtigen.
Die Teilnehmer der Gruppe erfahren bald, dass, trotz der Individualität des eigenen Problems, es viele Gemeinsamkeiten, gleiche oder ähnliche Erfahrungen mit anderen Teilnehmern gibt.
“Wir sind nicht allein mit unserem Problem, sondern können von der Unterstützung der Gruppenmitglieder profitieren.“ Als Gruppenmitglied entscheiden Sie natürlich selbst, welche Themen Sie in den Gruppenprozess einbringen.
Eine Gruppentherapie funktioniert nur, wenn gemeinsam erstellte Gruppenregeln konsequent eingehalten werden. Ganz oben auf dieser Liste von Regeln steht die Schweigepflicht. Sowohl der Therapeut als auch alle Gruppenmitglieder unterliegen der Schweigepflicht. Dies gilt für alle Inhalte der therapeutischen Gespräche und für alles, was man im Rahmen der Therapie voneinander erfährt.
Formalien
Für weitere Informationen setzen Sie sich bitte telefonisch mit mir in Verbindung.
Psychotherapeutische Praxis
PD Dr. Paul Stevens
Berliner Straße 17A
04910 Elsterwerda
Vereinbaren Sie telefonisch einen Termin unter:
T: +49 (0) 3533 519 02 23